ZIGARRENWISSEN FÜR EINSTEIGER

Hallo, 

was muss man beim Lagern von Zigarren beachten? Zigarren richtig anzünden, aber wie? Was sollte ich beim Kauf von Zigarren beachten? Welches Zubehör ist sinnvoll und wie verwendet man es?.....

Ist man mal eingetaucht in die Welt der Zigarren, stellt man schnell fest wie umfangreich diese Thematik ist und es stellen sich viele Fragen. Doch keine Angst, anfangs genügt ein sagen wir mal : "Basiswissen". Das sollte ausreichen um schnell und einfach die begehrten Tabakstangen zu genießen. Auf dieser Seite haben wir ein paar Informationen zusammengefasst die Ihnen hierbei helfen sollen. 

Welche Zigarre ist die richtige für mich?

Nähere Informationen zu unseren Zigarren finden Sie beim jeweiligen Artikel unter "Beschreibung" und "Eigenschaften"

Geschmack

Im Herstellungsprozess gibt es zahlreiche Möglichkeiten auf den Geschmack einer Zigarre Einfluß zu nehmen. Welcher Tabak wird verwendet, in welchem Mischverhältnis (Blend), wie und wie lange wird der Tabak gelagert, etc. Die Produzenten geben nach zahlreichen Verkostungen die intensivsten Aromen in ihrer Geschmacksbeschreibung an, die Sie unter dem Menüpunkt "Beschreibung" finden.
Wissenschaftlich ist erwiesen, dass das Geschmacksempfinden bei uns Menschen unter anderem von den Genen abhängt und die Sensibilität für Aromen mit zunehmenden Alter abnimmt. Auch Erlebnisse aus der Vergangenheit beeinflussen uns bei dem Urteil über Geschmack. Also sehr INDIVIDUELL. Deshalb hilft letztlich nur probieren, wobei die Aromen die Sie in der Beschreibung finden natürlich zu Ihnen "passen" sollten.

Stärke

Wir unterscheiden fünf Stufen bei der Zigarrenstärke. Bei einer Zigarre sind hauptsächlich die sogenannten Ligero-Tabakblätter für die Stärke einer Zigarre verantwortlich. Das sind die obersten Blätter der Tabakpflanze, sie sind dem meisten Sonnenlicht ausgesetzt. Stärke ist "subjektiv", das empfindet jede(r) anders. Trotzdem raten wir dem Einsteiger zu eher leichten bis mittelkräftigen Zigarren (1,2 oder 3 Blätter in unserer Kennzeichnung). Tasten Sie sich langsam ran. Es gibt viele Aficionados die regelmäßig rauchen und nach wie vor fast ausschließlich leichte Zigarren genießen, denn mehr Stärke heißt nicht, dass die Aromen der Zigarre stärker zur Geltung kommen. Ihre Geschmackssinne werden Ihnen mit der Zeit die optimale Kombination verraten.

Länge und Ringmaß

Unter Eigenschaften finden Sie Angaben zu der Länge und dem Durchmesser/Ringmaß der Zigarre in Millimeter. Wählen Sie nach Ihren Präferenzen: Lang und dünn, kurz und etwas dicker, oder vielleicht, bei etwas mehr Zeit die Sie Ihrer Zigarre widmen wollen, lang und dick. Denn aus diesen Maßen ergibt sich die verwendete Tabakmenge, bzw. das Tabakvolumen der Zigarre und das hat wiederum Einfluß auf die Rauchdauer. Nicht alle Länder dieser Erde verwenden Millimeter als Maßeinheit. Allen voran die U.S.A. rechnen in Inch (Zoll). Somit haben sich bei diesen Angaben zwei Maßeinheiten durchgesetzt: Millimeter und Inch/bzw. 64stel Inch. Das heißt Sie können auf eine Ringmaßangabe treffen die z.B. 50 heißt. Dann braucht man den Taschenrechner, doch die Formel ist ganz einfach: Ringmaß geteilt durch 64 mal 25,4 = Ringmaß in Millimeter.
In unserem Beispiel wäre somit der Durchmesser der Zigarre: 50/64*25,4 = 19,84..mm. Natürlich geht das ganze auch anders herum: 19,84 mm*64/25,4 = 49,99 also 50.

Rauchdauer

Aus dem Tabakvolumen ergibt sich die Rauchdauer einer Zigarre. Also lang und dünn kann zu dem gleichen Ergebnis führen wie kurz und dick. Wir geben eine "Spanne" an, da jeder Zigarrenraucher seine eigenen Vorlieben hat: Von Manchen wahrlich zelebriert vom Anzünden bis zum letzten Zug, Andere ziehen in kürzeren Abständen und auch intensiver an ihrer Zigarre. Auch hier gilt: jeder wie er es mag.

Format

Eine weitere Angabe zu den Zigarren ist das sogenannte Format. Sie finden es auf der Artikelseite oben rechts unter dem Artikelnamen. Manchmal hilft Ihnen diese Angabe nur begrenzt weiter. Warum? Es gibt mittlerweile über Hundert Formatbezeichnungen. Oft liegt es zum Beispiel daran dass einige Hersteller bei einer Zigarre zwar sehr ähnliche Längen und Durchmesser eines klassischen Formates verwenden, aber Ihrer Zigarre dann eine andere Formatsbezeichnung geben. Kennen Sie das Format nicht, hilft nur über Länge und Ringmaß bzw. Rauchdauer die Eigenschaften der Zigarre näher zu definieren. 

Preis

Tatsächlich ist es bei Zigarren wie bei anderen Produkten auch, der Preis hängt von sehr vielen Faktoren ab. Wie hoch sind die Personalkosten im jeweiligen Herstellungsland? Wie aufwändig ist die Verpackung? Wie ist der Marktpreis der verwendeten Tabaksorten? Auch das Image des Herstellers und Kosten für Werbung fließen in die Preiskalkulation ein. Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis, aus Zigarrenforen oder unserem Shop helfen Ihnen, eine Zigarre für Sie selbst vorab zu "bewerten". Wir raten Ihnen, insbesondere bei Ihren ersten Zigarrenkäufen, zu einer Mischung aus preiswerten und hochpreisigen Zigarren, um vergleichen zu können. Achten Sie dann beim Rauchen auf gleichmäßigen geraden Abbrand, wie schnell die Zigarre ausgeht wenn Sie nach einem Zug abgelegt wird und wie wirken die Aromen auf Ihren Gaumen. 
Am Ende gilt: GUT IST, WAS IHNEN SCHMECKT und dafür ist nicht nur der Preis verantwortlich.

 

Shop Ansicht

Hinweis Beschreibung
Hinweis Eigenschaften

Zigarren richtig lagern

 

Zu trockene Lagerung führt zu schnellen und ungleichmäßigen Abbrand, außerdem gehen die Aromen der Zigarren verloren. Zu feucht birgt das Risiko der Schimmelbildung dadurch können Zigarren ungenießbar werden. Auch Gerüche der Umgebung haben negativen Einfluß auf Zigarren. Deshalb gilt es beim Lagern ein optimales Klima in der direkten Umgebung der Zigarren zu schaffen.
Am einfachsten gelingt dies mit einem Humidor. In zahlreichen Größen und Designs und in jeder Preisklasse gibts die schicken Boxen/Schränke. Im Fachhandel sollten Sie nur Humidore angeboten bekommen die eine geruchsneutrale Innenverkleidung haben, bestenfalls aus spanischer Zeder weil diese Holzart erwiesenermaßen postiven Einfluß auf das Aroma und die Reifung der Zigarren hat. Dazu benötigen Sie ein selbsregulierendes Befeuchtungssystem, das für die optimale Feuchte sorgt. Die Spanne der optimalen Feuchtigkeit liegt hierbei zwischen 65% und maximal 74%. Ein kleines Hygrometer ist meist in den Humidoren integriert und schafft Ihnen einen schnellen Überblick über die Feuchte im Humidor. Leider läßt die Messgenauigkeit der Hygrometer oftmals zu Wünschen übrig, 3 - 5 Prozent Abweichung sind keine Seltenheit. Deshalb empfehlen wir, den Humidor auf 68% - 70% zu befeuchten, damit ist man selbst bei kleinen Abweichungen noch im optimalen Bereich.

Zigarre anschneiden

 

Zigarren haben am Zigarrenkopf (die Seite die zwischen die Lippen kommt) eine Art Kappe, die von den Zigarrenrollern mit geruchsneutralen Pflanzenharz angebracht wird. Diese Kappe gilt es zu öffnen/entfernen um eine Zigarre rauchen zu können also einen sogenannten Rauchkanal zu öffnen. Theoretisch läßt sich das mit einem einfachen scharfen Haushaltsmesser bewerkstelligen. Besser eignen sich hierfür speziell für den Zigarrenraucher entwickelte Werkzeuge wie die Zigarrenschere, der Zigarrenbohrer, der V-Cutter oder Guillotine-Cutter. Für Einsteiger empfehlen wir den Guillotine-Cutter. Auch hier gibt es zahlreiche Designs für jeden Geldbeutel. Ordentliche Einsteigermodelle sind bereits ab 10.- bis 20.- euro erhältlich. Achten Sie auf stabile Verarbeitung der Fingerringe und fest eingesetzte Klingen.
Dann kanns losgehen: Die Klingen am besten kurz vor dem Ende der Verschlußkappe (in die Zigarre hinein) gerade ansetzen und mit einem schnellen kräftigen Schnitt die Zigarre anschneiden, fertig. Haben Sie sich beim Kauf für eine Zigarre in einem sogenannten Figurado-Format entschieden (das sind die am Zigarrenkopf spitz zulaufenden Zigarren) dann können Sie den Durchmesser des Rauchkanals ganz einfach selbst bestimmen. Beachten Sie dass ein kleinerer Rauchkanal kräftigeren Zug benötigt und die Zigarren schneller ausgehen können.

Zigarre anzünden
 

Eine Zigarre richtig anzünden wird ca. 30 - 40 Sekunden in Anspruch nehmen. Verwendet man klassische kurze Streichhölzer sollte man also gleich mehrere zur Hand haben. Besser eignen sich schon die "Langhölzer" oder dünne lange Zedernholzschnitte. Wenn Sie Streichhölzer verwenden achten Sie darauf den Schwefelgeruch verfliegen zu lassen der kurz nach dem anzünden entsteht bevor Sie die Flamme in die Nähe der Zigarre halten. Bei einfachen Reib-Feuerzeugen zeigt die Erfahrung dass nach 20 - 30 Sekunden gerne mal die Finger heiß werden und die Flamme nicht so zielgerichtet angesetzt werden kann aber mit ein bisschen Übung wirds ganz gut klappen. Sicherlich am bequemsten für dieses Ritual ist das sogenannte Jetflame-Feuerzeug oder auch Jet-Burner genannt, geeignet. Es gelingt damit am einfachsten die Hitze an die Stelle zu senden an der sie benötigt wird. Wegen der Gerüche sind Benzinfeuerzeuge und Kerzen ein absolutes NO-GO!

Mann zündet Zigarre an mit Jetflame Feuerzeug

Halten Sie die Zigarre mit dem Zigarrenfuß (das ist die Stelle die Sie anzünden werden) circa 45 Grad nach unten. Setzen Sie die Flamme unter dem Zigarrenfuß an ohne dass die Flamme die Zigarre berührt. Das heißt die Zigarre wird durch die Hitze über der Flamme entzündet. Drehen Sie nun gleichmäßig die Zigarre in der Hitze der Flamme bis ein einheitlicher Glutstock entsteht. Erhitzen Sie die Zigarre immer von Außen nach Innen. Also erst den Rand dann die Mitte der Zigarre in die Hitze der Flamme halten. Testen Sie mit einem kurzen Zug an der Zigarre ob genügend Glut vorhanden ist.
Bevor wirs vergessen: Einige Zigarren haben eine zweite Bauchbinde am Fuß der Zigarre. Diese bitte vor dem anzünden vorsichtig entfernen. Die klassische Bauchbinde am Kopf sollte dranbleiben bis das letzte Drittel der Zigarre beim Smoke erreicht ist. Sollten Sie auch die letzten Zentimeter genießen wollen lässt sich nun, durch die erwärmte Zigarre, diese Binde, die mit Naturklebstoff befestigt ist, problemlos entfernen.

 

Zigarre rauchen
 

Ziehen Sie an Ihrer Zigarre und lassen Sie Ihren Gaumen die Aromen erschmecken. Nach ein paar Sekunden blaßen Sie den Rauch aus und legen die Zigarre ab. Das Rauchtempo ist natürlich individuell verschieden. In etwa ein Zug pro Minute ist ein Anhaltspunkt. Beim Ablegen ist es von Vorteil wenn immer eine andere Stelle nach oben zeigt, das sorgt oftmals für einen gleichmäßigeren Abbrand. Eine Zigarre kann auch wieder ausgehen. Das ist nicht unbedingt ein Hinweis auf schlechte Verarbeitung. Einfach erneut kurz in die Flammenhitze halten und einmal ziehen, das sollte klappen. Eine Zigarre sollte man nicht auf Lunge rauchen, die Aromen-Entfaltung findet in der Mundhöhle statt. Im letzten Drittel reagieren Zigarren wegen der zunehmenden Hitze unterschiedlich. Ist es weiterhin ein Genuß, entfernen Sie vorsichtig die Bauchbinde und rauchen weiter, wird es zu heiß, oder entfalten sich unangenehme Aromen in der Mundhöhle dann einfach ablegen. Ablegen und ausgehen lassen und nicht ausdrücken wie eine Zigarette, denn dies ist ein ungeschriebenes Gesetz wodurch man den Torcedores (Zigarrenrollern) seinen Respekt zollt.

Viel Spaß und GOOD SMOKE

Ihr Humidorado-Team